„Ich fühle mich wirklich privilegiert. Uns geht es sowas von gut.“  Die Freundin meines Sohnes und ich liegen faul auf dem Boot oder plätschern im Wasser. Um uns herum das Meer, die Sonne, die Felsen, die Küste, unser kleines Sommerparadies.

Einen Moment später laufen mir die Tränen übers Gesicht. Darf ich so glücklich sein, während Teile der Welt gerade zerbrechen? Während die Opfer der jüngsten Flutkatastrophe immer noch mit den Folgen der Überschwemmung kämpfen. Während in einem Land Frauen ihre Grundrechte verlieren und Menschen um ihr Überleben bangen müssen. Während auf der anderen Seite des Erdballs Menschen ihr Hab und Gut und sogar Familie und Freunde durch ein Erdbeben verloren haben.

Das sind Momente, in denen ich ernsthaft in Erwägung ziehe, den Urlaub abzubrechen, nach Hause zu fliegen, alles stehen und liegen zu lassen um IRGENDWO oder IRGENDWIE zu helfen. Und dann lasse ich es doch.

Ich fliege nicht nach Hause. Ich genieße weiterhin den Urlaub. Aber ich kann beten, für die, die Gebet jetzt so dringend brauchen.

hm