Als ich gestern nach dem Lebe-leichter-Abschluss nach Hause kam, saßen die beiden Großen und die Schwiegertochter am Esszimmertisch über Möglichkeiten, mit technischen Hilfsmitteln den Lobpreis in unserer Kirche noch zu optimieren. Lobpreis in unserer Kirche ist für mich jeden Sonntag ein Highlight.

Ich kann mich noch gut an unsere Anfänge erinnern, damals in unserem Wohnzimmer. Damals saß ich am Klavier und mein Mann hin und wieder mal an der Gitarre. Auch, als das Wohnzimmer zu klein wurde und wir als Kirche Räumlichkeiten in Renchen gefunden hatten, habe ich mehrere Jahre am Klavier den Lobpreis geleitet. 

Die Gemeinde und die Kinder wurden größer und der Große hat sich mit seinem Klavierspielen so stark weiterentwickelt, dass ich mit unserem Gemeindeumzug nach Appenweier 2012 diese Staffel übergeben und mich zurückgezogen habe. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, ob mir das leicht fiel. Ich habe einfach das Potential in den anderen gesehen und bin gerne zurückgetreten. Mittlerweile sind drei meiner Kinder im Lobpreisteam. Manuel als begnadeter Lobpreisleiter mit Gesang am Klavier und Gitarre, Joana am Klavier und mit ihrer Stimme, Jonathan am Schlagzeug.

Nicht ansatzweise regt sich da bei mir irgendeine Sehnsucht, auch mal wieder im Lobpreis mitzuspielen.

Ich bin jeden Sonntag so dankbar, was Gott uns als Kirche für Talente geschenkt hat, und wie stark Gottes Gegenwart spürbar ist.

Darüber hatten wir es gestern Abend. Plötzlich sagte Manuel zu mir: „Weißt du was ich vermisse Mama? Ich vermisse es, dass ich dich nicht mehr am Klavier sehe und höre. Das war für mich als Kind immer so eine besondere Zeit, wenn du gespielt und gesungen hast. Da war einfach so die Ruhe Gottes da und ich hab mich so geborgen gefühlt.“

Ich wusste gar nicht so richtig, was ich sagen soll. Seitdem ich die Lobpreisleitung vor sieben Jahren abgegeben habe, habe ich tatsächlich selber auch zu Hause nicht mehr gespielt. Weil meine Kinder einfach so viel besser geworden sind…….

Heute Morgen beim Küche aufräumen will ich mir mit Spotify Lobpreismusik anmachen, da erinnere ich mich an die Worte meines Sohnes. Suche auf dem Ipad die Chords für „Here again“ und setze mich ans Klavier.

Nach anfänglicher Zurückhaltung gewann ich immer mehr Sicherheit, und plötzlich konnte ich nicht mehr weitersingen weil mir die Tränen übers Gesicht liefen. Es war so, als würde Gott den ganzen Raum einnehmen und mich freundlich anschauen. Als wolle er mir sagen: „Geht doch meine Liebe.“ 

Da war tatsächlich in mir etwas verloren gegangen. 

Hab’s wiedergefunden. Manchmal braucht es jemanden, der einen erinnert.

Heute erinnere ich dich. Gibt es etwas, das dir verloren gegangen ist? Und wenn ja, was ist das?

Was wäre, wenn du es wieder findest? 

hm