Nach dem Frauenfrühstück am Samstag kam eine Frau nach vorne und bat um das Mikrofon. Und dann ließ sie ihr Herz reden. Wie dankbar sie sei, dass das Frühstück durchgeführt wurde, für die ganze Organisation, für den Vortrag, die Liedbeiträge, und dass die Veranstaltung nicht abgesagt wurde. Applaus der 150 Frauen im Saal. Spürbar, dass alle Frauen dankbar waren.

Morgen wäre ich eigentlich auch auf einem Frauenfrühstück gewesen. Das Frühstück wurde vor ein paar Wochen in einen Vortrag umgewandelt. Der Vortrag wurde letzte Woche abgesagt.

Auch, wenn in vielen Köpfen und Gesprächen wieder von Abstand die Rede ist. Und das vielleicht auch nötig ist, ich bin da kein Experte, ich weiß es nicht. Aber was ich weiß:  Unsere Herzen, die brauchen Nähe. Die verkümmern, wenn sie zu Hause bleiben müssen. Wenn mal wieder nichts geht. Der Mensch braucht Begegnung, Gespräche, Gemeinschaft, Nähe, Berührung.

Und nein, ich hab auch keine Lösung. Aber ich will mich nicht in die Reihe der Mutlosigkeit einreihen. Ich weiß, dass ich mich vor nichts zu fürchten brauche. Und traue mich jetzt mal, meinen Eindruck, den ich Sonntag im Gottesdienst hatte hier mit dir zu teilen:

Ich hab eine Zündschnur gesehen, die jemand angezündet hat. Jemand schrie laut: „Alle in Deckung.“ Und jeder lief weg. Plötzlich sah ich, wie sich die Zündschnur in eine Schlange verwandelt hat. In der Bibel steht, dass Jesus der Schlange den Kopf zertreten hat. 

Ich will damit nicht sagen, dass das Virus vom Teufel ist. Oder irgendeiner anderen Verschwörungstheorie Nährstoff bieten. Wirklich nicht. Aber ich spüre die Angst im Land. Und ich glaube das macht sich der Feind zu nutze.

Die Tage fand ich einen Eintrag in meinem Notizbuch: „Mit unserem Angstschweiß und unseren Tränen besäuft sich der Teufel.“

Aber wusstest du, dass Lobpreis und Anbetung alles Böse und alle Angst in die Flucht schlägt? Wie wäre es, wenn wir den Feind verdursten lassen?

hm