Bei Temperaturen um die 20 Grad sind wir letzte Woche auf der Insel angekommen. Während wir sonst nach unserer Abreise im Sommer alles winterfest machen, die Matratzen einpacken, alles was Stoff ist luftdicht verschließen, Gas abdecken, Küchengeräte einpacken und das Sofa in Folie verpacken, haben wir vor zwei Monaten alles stehen gelassen. Mit dem Wissen, dass wir im November wiederkommen.
Was soll ich sagen. Das Wiederkommen war wundervoll. Nichts war feucht, kein modriger Geruch, es war so, als kämen wir gerade vom Einkaufen wieder nach Hause. Klar lag etwas Staub herum, die Blätter vom Wein sind gefallen und natürlich war die Terrasse schmutzig. Aber im Haus war alles trocken geblieben. Wir hatten alle Fenster offen gelassen und der Durchzug hat wohl die Feuchtigkeit fern gehalten. Nun steht der Winter zwar bevor, aber wir haben uns im Sommer in jedes Zimmer eine Klimaanlage einbauen lassen. Und die entfeuchtet sogar. Entweder per WLAN, oder durch Freunde, die hier ab und zu mal lüften und die Klimageräte anschalten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht. Denn das war für mich immer ein Grund zur Besorgnis. Dass wir die Feuchtigkeit nicht aus dem Haus bekommen. Ein großes Problem allgemein hier auf der Insel.
Nun sind wir wieder hier und genießen das einfache Leben. Und die Zufriedenheit. Hier ist alles so viel überschaubarer. Das Haus, der Garten, die Straßen, die Geschäfte, die Menschen, das Leben. Hier ist irgendwie mehr Zeit für alles. Krasser Unterschied.
Obwohl ich hier auch arbeite. Lebe leichter Kurse gebe, Termine mit Beate habe, Skripte ausarbeite, am SCN Unterricht teilnehme, Newsletter schreibe und Emails beantworte. Habe gerade sogar den Podcast für morgen aufgenommen.
Es lebt sich einfach anders. Wunderbar – oder wie es auf italienisch heißt: Meraviglioso (mein Lieblingswort)
Seit zwei Tagen ist es etwas kühler geworden, immer noch 17 Grad, und man kann es gut draußen aushalten, aber im Haus ist es schon kühl. Während in Deutschland die Heizung im ganzen Haus läuft, schalten wir die Geräte nur in den Zimmern ein, in denen wir uns gerade aufhalten. Und ziehen uns wärmer an. Irgendwie hat man hier noch mehr die Kosten im Blick. Man könnte jetzt denken, ach krass, wie anstrengend. Aber nö, macht gar nix. Im Gegenteil. Fühlt sich mehr an wie ein großes Abenteuer.
Meraviglioso eben.
hm
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