Ich überlege schon hin und wieder, ob sich weite Anfahrten tatsächlich für einen Vortrag lohnen. Hin und wieder sage ich Anfragen, die zu weit weg sind ab, aber meistens überlege ich, ob es nicht doch einrichten lässt. Die Anfrage der evangelischen Kirche in Geradstetten war so eine Überlegung. Vortrag an einem Freitagabend hinter Stuttgart bedeutet, Freitagnachmittag auf die A8. Da gruselt es mich immer schon ein bisschen. Aber ich hatte meine Gründe zuzusagen. Der Versuch, die Süßmaus mitzunehmen und schon mittags zu fahren mit einem Stadtbummel in Stuttgart scheiterte am Terminplan meiner Tochter.

Ich also gestern alleine los, viel zu früh, aber Freitagnachmittag weiß man ja nie.

Eine gute halbe Stunde später dann der Supergau. Vollsperrung auf der A5 wegen einem Unfall.

Klar bin ich dann immer dankbar, dass ich nicht in den Unfall verwickelt bin, dennoch lassen mich 2 Stunden im Stau, wenn ich einen Termin habe nicht so ganz locker. Weil du in dem Moment ja nicht weiß, ob du rechtzeitig ankommst. Mit der Veranstalterin per Telefon in Kontakt hatten wir einen Notfallplan, nach vier Stunden kam ich dann fast pünktlich an und legte gleich los.

Und nein, da bin ich nicht völlig entspannt und total locker…….da stehe ich kurz vor meinem Vortrag im Damen-WC, schau mich im Spiegel an, sehe mein etwas erschöpftes Gesicht und hoffe, dass niemand ein Foto macht. Da versuche ich mich runterzubringen und mir selber Ruhe zuzusprechen, und dann bete ich noch kurz, und dann geht’s los.

Und dann war’s einfach nur gut.

Feedback der Veranstalterin: „Was für ein genialer Aufbau, erst über den Körper, bei dem sich jeder wiedergefunden hat einzusteigen, dann geistlich so tief und klar zu sein und dann wieder die Kurve zur Seele zu bekommen. Das hat nicht nur mich sehr beeindruckt sondern sicherlich in den Frauenherzen einiges bewegt.“

Und dann bekam ich das wohl coolste Referentinnengeschenk ever. Da hatte sich die Veranstalterin meine Website genau angeschaut und meinen Geschmack exzellent getroffen:

Für die Rückfahrt habe ich „nur“ zwei Stunden gebraucht und bin doch sehr zufrieden, dass alles gut gelaufen ist.

Kommenden Mittwoch habe ich dagegen fast Heimspiel: Vortrag in Zell am Hammersbach, dass ich ja „fast“ um die Ecke.

 

Vielleicht wohnst du auch um die Ecke, dann komm doch gerne vorbei.

hm