Nun sind wir also schon wieder mit dem Cali unterwegs. Stehen auf dem Parkplatz der FEG in Rheinbach und hatten gestern unseren ersten Arbeitseinsatz im Ahrtal.
Montag fragte mich jemand, ob denn dort noch Hilfe gebraucht werde. Ganz ehrlich: Die werden noch Jahre Hilfe brauchen.
Kannst du dir vorstellen, dass du gemütlich in deinem Haus sitzt, vielleicht ein bisschen genervt bist, dass es diesen Sommer so viel regnet, aber plötzlich die Warnung kommt, der Fluss steigt….
Manche sind mit einem überflutetem Keller davon gekommen, bei vielen stand das Wasser im Erdgeschoss bis fast an der Decke, einige haben ihre Angehörige verloren.
Die Besitzerin des Hauses, in dem wir gestern unseren ersten Einsatz hatten fährt morgen in Urlaub. „Ich fahre nach Hamburg, weil mein Enkelkind geboren wird. Und ich muss Fotos machen, denn die von meinen Kindern, die sind alle weg.“ Und dann kommt sie plötzlich wieder und hatte vergessen, dass sie gar keinen Koffer mehr besitzt.
Als sich die Teams vom Helfernetzwerk gestern um 9:00 Uhr zum Briefing trafen, musste ich schon sehr mit meinem Tränen kämpfen. Viele Menschen hier, haben ALLES verloren. Da stehst du daneben und fühlst dich auch irgendwie ein bisschen verloren.
Während in den ersten Wochen vor allen Dingen das Beseitigen von Schlamm an der Tagesordnung stand, geht es jetzt darum, den feuchten Putz zu entfernen. Sicherlich keine Arbeit, die ich gewöhnt bin, aber im Team klappt das gut. Mein Mann stemmt und ich trage den Schutt raus.
Wir vollbringen hier keine Heldentaten, und vor allen Dingen ist es nicht nötig, uns auf die Schulter zu klopfen. Wir hatten es einfach auf dem Herzen, hier zu helfen.
Übrigens mein Predigtthema für kommenden Sonntag: Wie kann ich helfen?
hm
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