Eigentlich hatten mein Mann und ich abgemacht, dass wir uns dieses Jahr zum Geburtstag nichts schenken. Es wäre das erste mal gewesen. Aber offen gesagt, kaufen wir uns mittlerweile die Sachen selbst, wenn wir was brauchen. Und was braucht man mit 59 Jahren noch? Oder mit 67? Wenn ich mir meinen Kleiderschrank ansehe, dann brauche ich in meinem ganzen Leben keine neue Klamotten mehr. Wieviel Hosen oder Röcke kann ein Mensch tragen, frage ich mich dann öfter? Aber klar, hin und wieder etwas Neues, das lässt das Herz höher schlagen. Meins auch.

Als mir mein Mann vor ein paar Wochen dann morgens gratulierte, stellte er mir ein Bild vor die Nase.

Selbstgemalt

Sonnenuntergang Turas – Vlado Malisic

Das hatte ich mir tatsächlich gewünscht. Ich liebe den Sonnenuntergang über dem Meer. Von unserem Haus aus ist er nicht zu sehen, dafür muss ich 2-3 Minuten die Straße hochlaufen. Oder 10 Minuten runter ans Meer fahren. Geht beides. Jetzt hat mir mein Mann den Sonnenuntergang in mein Zimmer geholt.

„Ich dachte wir schenken uns nichts.“, empörte ich mich etwas, wobei die Freude natürlich Überhand nahm. „Das ist ja was selbst gemachtes.“, widersprach mein Mann. „Soll ich dir jetzt was stricken, oder was?“ Aber ich hatte sofort eine Idee.

Und zweieinhalb Wochen später hat sich mein Mann über mein selbst Gemachtes gefreut.

Dass uns unsere Tochter auch etwas malt, damit hatten wir ein bisschen gerechnet. Aber als wir die Geschenke dann öffneten, und die Bilder zusammen mit ihren Briefen lasen, liefen uns doch die Tränen übers Gesicht.

Mutterliebe – Joana Malisic

 

Gehalten – Joana Malisic

hm