Ob wir uns nicht zu viel vorgenommen haben. Fragte mich unser Sohn am Telefon. Ihr seht nicht so entspannt aus. Mein Mann und ich sind uns einig. Es waren vier anstrengende Wochen hier. Bis auf die Wochenenden haben wir von morgens bis abends auf der Baustelle gearbeitet.

Mein Mann hat natürlich das Meiste gemacht, aber ich war genauso involviert und hab nebenbei noch „normal“ gearbeitet. Lebe- leichter- Kurse gegeben, Podcast aufgenommen, Beiträge und Newsletter geschrieben, E-Mails beantwortet mit Beate telefoniert und alles, was sonst noch so anfällt. Hier sollte ja das normale Leben stattfinden. Aber normal ist es eben doch nicht, mitten auf der Baustelle zu leben. Und wenn ich Baustelle sage, meine ich es genau so.

Überall liegen Dreck und Schutt und wenn du hinten fertig bist mit putzen kannst du vorne wieder anfangen.

Es ist/war wirklich anstrengend. Aber wir haben das geschafft, was wir schaffen wollten und die Terrasse ist wirklich schön geworden. Und dürften wir nochmal entscheiden, wir würden es genau so wieder machen. Das war ja der Plan. Im Frühling hier auf der Baustelle arbeiten. Samstag fahren wir zurück und dann gehts zwei Wochen später in den Urlaub. Da haben wir dann Zeit zum Erholen.

Eins der großen Probleme hier ist die Müllentsorgung. Das stresst mich wirklich. Du kannst nicht einfach so deine Sachen in die Tonne hauen. Also Mülltrennung ist ja klar. Aber hier ist es mega kompliziert.

Jeder Haushalt hier hat so Minitonnen im Haus oder Garten, in dem er seinen Müll trennen muss. Jeden Tag wird eine andere Tonne abgeholt. Dafür gibt es einen Müllkalender, auf den du jeden Tag schauen musst. Abends kommt dann die Tonne/der Sack/der Karton vor die Haustüre.

Braune Tonne für „Umido“ – Nassmüll

Grüne Tonne für „Secco“ – Restmüll

Blaute Tonne für „Vetro e Lattine“ Glas und Blechtdosen

durchsichtige Säcke für Plastik

Kartons für Papier

Für Sperrmüll musst du anrufen

Sondermüll wird extra entsorgt

Und manche Sachen, tja, da weiß niemand wohin damit.

Ich bin ein großer Befürworter von Mülltrennung aber hier zu wissen, was wo reinkommt ist eine Philosophie. In den „Umido“ , also eigentlich Biomüll kommen auch Fleischreste, was für mich überhaupt keinen Sinn macht. Aber so isses. Tetrapack kommt zum Altpapier, obwohl es beschichtet ist. Den Plastikverschluss musst du vorher abmachen und in den Plastiksack schmeißen. Plastikmüll ist hier nicht „gelber Sack“ sondern nur reines Plastik. In die Plastiksäcke kommt aber auch Styropor von z. B. Gemüseschalen. Aber ein Plastikspielzeug darf da nicht rein. Das ist Sondermüll. Das muss man wissen ;-) Der Jogurtbecher kommt in den Plastikmüll, der Deckel in den Vetroeimer. Aber vorher musst du den Jogurtbecher noch abwaschen. Korkkronen in den Umido, Korken aus Plastik in den Plastikmüll, Kronkorken in den Vetroeimer.

Und wenn da mal EIN Teil nicht richtig in einer Tonne ist, bzw. in der Tüte, dann nimmt die Müllabfuhr deinen Müll nicht mit. Basta

Das wird hier streckenweise willkürlich entschieden. Mancher scheint es sich zum Hobby gemacht zu haben, die durchsichtigen Säcke nach „Fehlmüll“ zu durchsuchen. Manchmal liegt es am Gemütszustand der Müllleute.  Du glaubst nicht, was ich mich hier schon aufgeregt habe. Schon mehrere male blieb unser Müll einfach vor dem Haus liegen. Und ich geb mir echt Mühe. Mein Mann hat schon aufgegeben. Für den Müll bin ich zuständig und hin und wieder fische ich den Deckel einer Bierflasche oder Plastikbonbonpapier aus dem Secco und werfe es in den Vetroeimer bzw. den Plastikbeutel. Und nein, auch wenn es sich lustig anhört, ist es nicht.

Unabhängig davon, weißt du manchmal einfach gar nicht richtig, wo du was entsorgen kannst. Wenn ich z. B. einfach nur die Terrasse kehre, dann weiß ich nie richtig, wohin mit dem Dreck. Umido oder Secco? Frage ich unseren Freund hier aus dem Dorf meint er: „Das schmeißt man in die Pampa….“ Ich hatte es in den Secco getan. Mit dem Ergebnis, dass die Tüte heute nicht mitgenommen wurde.

Seit Jahren liegen bei uns hinten im Garten ausrangierte Sachen wie ein alter Strandstuhl, Holzreste, Eimer, Gummihandschuhe, Plastikkisten, alte Fliesen, alte Kleidungsstücke……. und auch vier alte Matratzen werden wir nicht los. Da kannst du zwar den Sperrmüll anrufen, aber da bekommst du einen Termin in 8 Wochen und darfst dann 2 Teile rausstellen. Am Telefon erklärt mein Mann, dass wir mehrere Sachen haben. Tja das wäre Pech, das würde nicht ins Müllauto passen. Da müssten wir dann nochmal 8 Wochen warten. Und übrigens, bei Abholung müssen wir vor Ort sein. So lange sind wir gar nicht auf Sardinien. Also stapelt sich der Müll. Im Garten und im hinteren Schuppen, den wir eigentlich zu einem Zimmer ausbauen wollen.

Da wundert es niemanden mehr, wenn die Leute ihr Zeug einfach in die „Pampa“ werfen. Damit es weg ist. Natürlich machen wir das nicht. Aber offen gesagt hab ich auch schon Müll unten an den öffentlichen Mülleimern an der Strandpromenade entsorgt, kurz bevor wir nach Hause gefahren sind. Weil ich sonst nicht wusste wohin damit.

Einer unserer Bekannten aus Deutschland kommt regelmäßig mit einem Hänger hierher. Und nimmt auf der Rückfahrt seinen Müll mit nach Deutschland. Ich hab offen gesagt den Kopf geschüttelt, als er uns das erzählte. Aber er meinte auch, er wisse nicht wohin damit.

Tja, dieses Jahr sind wir auch mit Hänger da…….

hm