Ich hatte mich tatsächlich schon etwas gewundert. Ich gehöre ja eher zu den emotionalen Menschen. Ich weine bei Filmen und Büchern, und im echten Leben, wenn mir Situationen sehr nahe gehen. Ich nehme mir Dinge oft sehr zu Herzen, ich fühle mich in andere hinein und spüre, was andere empfinden. Ich weine auch vor Freude, und wenn ich wütend bin. Blöderweise kann ich das nicht steuern, und so weine ich hin und wieder zu den unpassendsten Momenten.

Als ich die Nachricht vom Tod meines Vaters vor einer guten Woche bekam, zog es mir einmal in der Kehle, aber sonst war ich ziemlich gefasst. Ich hatte es schon Anfang des Jahres geahnt, war innerlich darauf vorbereitet, dennoch ist es jetzt endgültig.

1 1/2 Wochen sind seitdem vergangen. Mit meinen engsten Freundinnen, die angerufen haben und meiner Familie habe ich drüber geredet. Tränenlos. Fühlte mich fast so ein bisschen, wie unter einer Schutzglocke, als wenn die Trauer draußen ist und nicht durchkommt.

Und dann trifft es mich heute, völlig unerwartet während meiner Podcastaufnahme. Ich wusste bis Montag noch nicht, über was ich sprechen wollte. Montagnachmittag hatte ich die Idee, gestern nach mehreren Versuchen musste ich immer wieder abbrechen, weil bei uns im Haus so viel los war und ich ständig fremde Stimmen auf der Aufnahme hatte.

Heute Morgen war die Ruhe da. Und mit der Ruhe die Erkenntnis.

 

https://bodyspiritsoul.podigee.io/19-haette-ich-das-gewusst

 

Nach der Aufnahme bin ich in Tränen ausgebrochen, die Glocke hat einen mächtigen Riss bekommen. Aber offen gesagt, ist es mir so lieber. Wir brauchen auch Zeit zum Trauern.

hm