Lebe leichter Woche sechs liegt vor mir, fast Halbzeit und meine Teilnehmer nehmen super ab. Dennoch stellt sich der ein oder andere immer mal wieder die Frage, warum der eine Teilnehmer in fünf Wochen schon sechs Kilo abgenommen hat, und der andere erst drei.

Es gibt ja so viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Ausgangsgewicht, unterschiedlicher Stoffwechsel, Menge und Art der Bewegung, Wassereinlagerungen, die Auswahl der Lebensmittel, die Genauigkeit beim Einhalten des Programms. Und hin und wieder ist der Mond schuld, die schweren Muskeln nach dem Sport oder das prämenstruelle Syndrom.

Hier kommt die gute Nachricht: Wer sich zu 100% an die Lebe leichter Regeln hält und bei der Auswahl der Lebensmittel seinen Verstand einsetzt, der nimmt im Durchschnitt mindestens 500 g die Woche ab.

Und ich kann jetzt sogar mitreden, wie Medikamente, die sich auf den Stoffwechsel auswirken die Abnahme beeinflussen.

Während meiner vierwöchigen Cortisoneinnahme habe ich mein Gewicht etwas mehr kontrolliert als sonst. Natürlich hat es mich etwas genervt, dass der Arzt auf Tabletten bestand, ich hätte es erst mal mit Spritzen versucht. Aber nein, das würde nicht ausreichen, bei der schweren Capsulitis. Naja, ich also brav das Zeug geschluckt.

Nach zwei Wochen fragt der Arzt nach den Nebenwirkungen. Ich erzähle von der ein oder anderen, nicht aber von einer Zunahme. „Ich hab ein bisschen auf meine Ernährung geachtet. Zugenommen hab ich noch nicht.“ Er zieht die Augenbraue hoch und meinte anerkennend: „Ok, dann haben sie aber RICHTIG drauf geachtet.“

Hab ich, eine Zunahme wollte ich einfach nicht riskieren.

Durch Cortison wird ja einmal der Stoffwechsel beeinflusst und außerdem Heißhunger ausgelöst. Um dem entgegenzuwirken habe ich weitgehend den Zucker weggelassen, und Alkohol. Und siehe da, der Heißhunger ist ausgeblieben. Nur einmal, da hätte ich den halben Kühlschrank leer essen können. Aber da war ich zwischenzeitlich so stolz auf meine Disziplin, dass ich nicht nachgegeben habe.

Fazit nach vier Wochen: Ich hab sogar abgenommen, und das trotz der Medikamente. Was bedeutet das für dich: Egal welche Herausforderung du gerade hast, lass dich nicht von ihr runterziehen, sondern stell dich ihr entgegen. Hin und wieder entwickelst du nämlich Superkräfte, die dir bei deinem Vorhaben helfen. Nur dann, wenn du den Kopf in den Sand steckst, wenn du denkst: „Jetzt ist es eh egal.“ Wenn die Herausforderung dein Freibrief zur Lässigkeit wird. Dann geht nichts mehr. Aber ich sag dir was: Es geht immer, vielleicht nicht immer so, wie du dir das vorstellst, aber das macht nix, dann eben bisschen anders.

hm