Eigentlich würde ich jetzt schon ein bisschen aufgeregt mitten in der ersten Session unseres Ladiesdays sitzen. Mit einem Sektglas in der Hand hätte ich mich beim Check in über die vielen Frauen gefreut und hätte die meisten von ihnen persönlich begrüßt. Gestern hätten wir als Gemeinde in der Halle alles aufgebaut, Soundcheck, letzte Proben, Anjana wäre schon angereist. Ich würde jetzt zusammen mit den anderen über 200 Frauen in der ersten Session sitzen und einfach nur überwältigt sein. Ein bisschen aufgeregt auch.

Ganz ohne Aufregung sitze ich gerade am Rechner und schreibe Blog. War schon kurz einkaufen, traf C. die sofort sagte: „Eigentlich wäre jetzt Ladiesday.“

Ich weiß noch, wie ich Beate am Telefon erzählte, dass wir den Ladiesday verschieben. „Ach, das tut mir aber leid.“, meinte sie. Damals (ok, damals ist jetzt zweieinhalb Wochen her……) ahnte noch keiner, dass ein paar Tage später nichts mehr geht und selbst Gottesdienste nicht mehr stattfinden können.

Ich finde das mit dem Ladiesday jetzt nicht SO schlimm. Wir holen ihn nach, voraussichtlich am 4. Juli 2020, falls sich die Lage bis dahin entspannt hat. Und die Onlinegottesdienste sind auch ziemlich gut. Wir telefonieren, zoomen, schreiben…….das Gemeinschaftsgefühl ist dennoch da.

Unser Leben findet nicht vor und nach Corona statt. Es findet auch JETZT statt. Wie schade wäre es, wenn wir uns JETZT nur damit beschäftigen, wie es nach Ostern weitergeht. Heute findet KEIN Ladiesday statt. Dafür ist das Wetter schön, wir können spazieren gehen, die Terrasse für den Frühling vorbereiten, Fenster putzen, Fahrradfahren…wir könnten zum Telefonhörer greifen und die Freundin anrufen, oder die Schwiegermutter. Oder wir könnten uns einfach auch mit einem guten Buch auf die Terrasse setzen. Den 28. März 2020 genießen, so wie er gerade ist. Er kommt ja nicht wieder.

Und morgen haben wir Gottesdienst – anders als noch vor drei Wochen, aber dennoch sind wir im Herzen zusammen.

 

hm